Lange Zeit gab es gar keine Alternativen zu den DNS Server der Provider, die man bei DSL gepusht bekam.
Dann ist Google mit seinen schnellen DNS Servern 8.8.8.8 und 8.8.4.4 gekommen und hat „den Markt“ etwas aufgemischt. Deren Server waren schnell und fragten auch weit vor dem Ablauf der TTL schon wieder beim eigentlichen Nameserver nach – was nett war, wenn man am eigenen DNS-Server Einstellungen vornehmen und testen wollte.
Allerdings: man gab Google damit einen enormen Datenberg. Eigentlich bekommen nur der Webserver und die Server dazwischen mit, dass ich z.B. eine Widerstands- oder Pornoseite aufgerufen habe. Nachdem der Name aber zuerst mal zu IP übersetzt werden muss hatte Google damit die Daten auch.
In den letzten paar Monaten überschlagen sich die Ereignisse jetzt. Vor ca. 5 Monaten erschien Quad9 mit den DNS Servern 9.9.9.9 (9.9.9.10, 9.9.9.11 und 9.9.9.12) und gestern Cloudflare mit 1.1.1.1 und 1.0.0.1. Beide wollen die Datensammelproblematik durch den Verzicht der (langfristigen) Speicherung angehen. Beim Konsortium um Quad9 glaube ich das eher als bei Cloudflare, dafür ist Cloudflare wohl noch was schneller und unterstützt DNS over HTTPS/TLS.
Eingetragen werden die alternativen DNS entweder im Internet-Router (Fritzbox o.ä.) und verteilen diese dann z.T. auch an die Clients dahinter. Oder man kann es direkt, z.B. in Laptops, direkt eintragen. Videoanleitungen gibt es bei Quad9
- Fritzbox: Wenn nur die Fritzbox den alternativen DNS nutzen soll und die Clients dann die Fritzbox fragen: Linke Seite „Internet“ -> Zugangsdaten, dann oben den Reiter „DNS-Server“. Bei „DNSv4-Server“ den Haken bei „Andere DNSv4-Server verwenden“ setzen und in die Felder 9.9.9.9 und 9.9.9.10 oder halt 1.1.1.1 und 1.0.0.1 eintragen. Die beiden können natürlich auch gemischt werden.
Sollen die Clients hinter der Fritzbox diese Einstellungen auch mittels DHCP gepusht bekommen: Linke Seite „Heimnetz“ -> Netzwerk, dann oben den Reiter Netzwerkeinstellungen. Dann Mitte der Seite „IP-Adressen“ auf IPv4-Adressen klicken und bei „Lokaler DNS-Server“ dann entweder 9.9.9.9 oder 1.1.1.1 eingeben. - Windows: Die Netzwerkeinstellungen aufrufen. Z.B. indem man, unten rechts in der Ecke neben der Uhr auf das Netzwerksymbol mit der rechten Maustaste klickt und dann „Netzwerk und Freigabecenter öffnen“ wählt. Links an der Seite dann auf „Adaptereinstellungen ändern“ klicken. Den Netzwerkadapter suchen und mit der rechten Maustaste anklicken. Eigenschaften ganz unten wählen. In der Liste „Internetprotokoll Version 4“ auswählen und auf „Eigenschaften“ darunter klicken. Im unteren Feld können dann die DNS Server 9.9.9.9 und 9.9.9.10 bzw. 1.1.1.1 und 1.0.0.1 eingetragen werden. Dann ein paar Mal OK klicken um alle Fenster zu schließen.
- Linux: Entweder händisch in der Datei /etc/resolv.conf eintragen („nameserver 9.9.9.9“ – Achtung, ggf. wird das von einem Programm überschrieben!) oder meist oben rechts die Einstellungen (Schraubenzieher und Maulschlüssel) wählen, im neuen Fenster auf „Netzwerk“ gehen, Kabelgebunden oder WLAN auswählen und bei IPv4 den DNS eintragen.
- MacOS: Übers Zahnrad die Einstellungen wählen. In der mittleren Reihe „Netzwerk“ auswählen. Dann links Wi-Fi oder die Kabelverbindung wählen und dann rechts unten auf „Erweitert“. Oben in der Zeile gibt es dann „DNS“ und über das „+“ Symbol unter der linken Spalte können Einträge hinzugefügt und die alten über „-“ gelöscht werden. Da dann 9.9.9.9 und 9.9.9.10 oder 1.1.1.1 und 1.0.0.1 eintragen.