Am Wochenende 25./26. August 2012 fand wieder in Sankt Augustin bei Bonn die 7. FrOSCon statt.
Wie immer bei Konferenzen gab es einige Zeiten, wo im Programm wenig los war und andere, wo 2-3 Veranstaltungen gleichzeitig interessant schienen. Vielleicht gibt es die Streams danach noch als Video.
Besonders interessant waren für mich die Vorträge SPF, DKIM und Greylisting, Linux Versteher dank strace, check_mk, Volltextsuche mit Lucene und Solr und Webbrowser-Automatisierung mit Python und Selenium WebDriver.
Bei SPF, DKIM und Greylisting ging der Vortragende auf die Intentionen von SPF und DKIM ein und stellte den Hintergrund, die angedachte Wirkungsweise und Implementation gut dar. Leider bringen beide Methoden wegen unzureichender grundlegender Durchsetzung von Regeln (Registrare checken die Adress- bzw. Personendaten bei Domain-Anmeldungen nicht) nicht viel. Greylisting sieht der Vortragende noch immer als einfache und günstige Lösung, auch wenn es schon seit 8 Jahren totgesagt wird. Meine eigenen Erfahrungen decken sich damit nur z.T., manchmal wird die Hürde Greylisting von Spam-Bots (z.B. verseuchten Heimanwender-PCs) übersprungen.
Strace war wirklich ein Hands-on und Grundlagen-Vortrag. Der Vortragende hat die Sachverhalte gut und witzig dargestellt, die 1,5h gingen wirklich schnell vorbei und ich habe einiges lernen können – auch wenn strace eh zu meinem Standard-Repertoire gehört.
Volltextsuche mit Lucene und Solr war interessant, für mich sehe ich aber spontan keine Einsatzmöglichkeit.
Die Webbrowser-Automatisierung mit Selenium war ein äußerst interessanter Vortrag – weil mir vorher gar nicht klar war, wie weit sich Browser fernsteuern lassen. Gut, auf der Kommandozeile kann man Firefox z.B. eine URL in einem neuen Tab öffnen lassen. Aber mit Selenium und WebDriver kann man weitestgehend die Interaktion eines Benutzers mit einer Webseite reproduzieren um z.B. regelmäßig die korrekte Funktionsweise, neben einem einfach nur laufenden Webserver, zu testen. Ausserdem kann man z.B. über diese Schnittstelle auch einen Import bewerkstelligen – indem man, per Skript, die Daten „händisch“ eingibt. Ist zwar nicht der schönste Weg, für einen einmaligen Import aber verkraftbar und universell einsetzbar.
Insgesamt war es ein interessantes Wochenende mit interessanten Vorträgen, einer netten Atmospäre und netten Leuten. Ich freue mich schon auf die Froscon 2013!